Paul Pietsch Classic 2024

Die "8" und der Schwarzwald, meine Heimat

Ein Bericht von Clemens Lemminger

Also, alles begann mit einem belanglosen Gespräch zwischen Lothar und mir, ob er schon einmal überlegt habe, die PPC mitzufahren und … die Antwort … Ja klar!

Und dann, nach Nennung und Hotelbuchung, wartete ich, für Anne und Lothar ist das ja schon fast Alltag, wie ein kleines Kind auf das große Abenteuer.

Am Mittwoch, den 22. Mai 16:00 Uhr wird die 8 im Höfchensweg auf den Hänger geladen. Donnerstag, 23. Mai, pünktlich 8:00 Uhr Rastplatz Aachener Land, Treffpunkt. Anne und Lothar, Hanne und ich und … los geht’s in meine Heimat. Nach 5 ½ Stunden Fahrt erreichen wir Offenburg. Lothar meldet sich bei den Organisatoren, holt alle Unterlagen ab und die "8" wird technisch abgenommen. Wir fahren nach Durbach zum Hotel, checken ein und laden ab und genießen, in einer kleinen Gaststätte die badische Küche und die Braukunst.

Ab in die Koje, denn morgen müssen wir um 8:00 Uhr in Offenburg sein.

Freitag, 24. Mai

7:30 Uhr Abfahrt, das Wetter spielt mit.

8:00 Uhr Offenburg, Teambriefing, etwas Verpflegung einpacken und endlich geht es los.

Hinter den Fahrzeugen der Familie Pietsch ging, pünktlich um 8:34 Uhr die 8 mit der Startnummer 4 als ältestes Fahrzeug, mit Anne und Lothar im Cockpit durch den Startbogen.

Hanne und ich sitzen im „Servicewagen“, einem Youngtimer, Audi A4 Cabrio und folgen den Beiden – wir kleben sozusagen an ihrer Stoßstange. Die Fahrt führt durch den Südschwarzwald, über Lahr, Freiamt nach Gutach, wo wir herzlich zum Mittagessen empfangen wurde und die Teams schon einige WP's absolviert hatten.

Es geht weiter, leider ist das Wetter jetzt sehr wechselhaft. Wir fahren durch Schramberg, der Junghans-Uhren-Stadt weiter nach Schiltach, einem wunderschönen Schwarzwalddorf, in dem alle Fahrzeuge durch die Fußgängerzone geleitet wurden und von den begeisterten Zuschauern euphorisch bejubelt wurden.

Und dann kam der Regen! Auf den letzten 7 Kilometern öffnet der Himmel seine Schleusen und die Ankunft auf dem Marktplatz in Offenburg ist für die Teilnehmer nicht wirklich schön, da natürlich kaum Zuschauer zur Begrüßung vor Ort waren. Aber der Wettergott hatte ein Einsehen und wir ließen den Abend auf Schloss Stauffenberg, bei bester badischer Küche und einem malerischen Sonnenuntergang ausklingen.

Samstag, 25. Mai

Meine Heimat... der Nordschwarzwald.

Abfahrt in Durbach um kurz nach 7, denn der Start in Offenburg ist bereits um 8:04 Uhr. Alles wie gestern, wir sind pünktlich, wir sind ausgeschlafen und wir freuen uns wie Bolle auf einen ganz besonderen Rallyetag.

Es geht nach Urloffen zur Kartbahn mit einer WP. Ab dann, übrigens vom Start an mit strahlendem Sonnenschein, durch die Felder der Rheinebene, immer näher an den Schwarzwald heran. Über Önsbach nach Mösbach, woher meine Vater stammt, über Waldulm und Kappelrodeck nach Ottenhöfen… meinem Geburts- und Heimatort.

Eine Gruppe von Familie und Freunden stand am Straßenrand und begrüßten uns überschwänglich. Wir fuhren links ran und genossen den warmen und herzlichen Empfang. Weiter ging es, auf wunderschönen, abgelegenen und kurvigen Straßen über Seebach nach Sasbachwalden zur Winzergenossenschaft Alde Gott, wo neben einer WP, wieder Familie, nämlich meine Cousine auf uns wartete. Über Bühl, Baden-Baden ging es nach Gaggenau, ins Unimogmuseum zur Mittagspause.

Der Nachmittag sollte den Teams fahrerisch und konditionell noch einiges abverlangen. Über Serpentinen, rauf und runter, ging es zu einer der schönsten Gebirgsstraßen Deutschlands... die Schwarzwaldhochstraße. Am Mehliskopf, wo wieder eine WP vorbereitet war, stellte Hanne, die im Roadbook blätterte, fest, dass wir noch einmal durch meinen Heimatort Ottenhöfen fahren. Kurz entschlossen nahm ich das Telefon und meldete der Familie, dass wir gleich nochmal vorbeikommen. Die Schwarzwaldhochstraße unter den Rädern, fuhren wir an wirklich „weltbekannten“ Orten, wie Mummelsee, Ruhestein und Allerheiligen vorbei, über eine ehemalige Bergrennstrecke in den Heidenbach.
Dort erwartete Anne und Lothar die absolute Überraschung. Mein Cousin, seine Frau und die Nachbarn standen mit einem Traktor, einer großen Holzbank auf dem Frontlader, einem Korb voll Bier und einem frisch gepflückten Wiesenblumenstrauß für Anne am Straßenrand. Sie luden uns zu einer kurzen, aber unvergesslichen Rast ein.

Andere Rallyeteilnehmer hielten an, weil sie eine Panne der 8 vermuteten. Der 8 und uns ging es aber außergewöhnlich gut. Nun ging es, weiter über schmale und kurvenreiche Wege auf die Zielgerade. Die Sonne schien noch immer und die Strecke führte über Lautenbach, Oberkirch und Durbach zurück nach Offenburg auf den Marktplatz. Die Teams wurden von begeisterten und freundlichen Menschen empfangen, die voller Neugier ihr Interesse an historischen und wunderschönen Autos zeigten. Der Tag hatte einige Gänsehautmomente und am Abend ging es zur Siegerehrung. Es war ein sehr schöner Abend, mit guten Gesprächen und sehr guter Küche.

Sonntag, 26. Mai

Am Vormittag half ich Lothar, die 8 wieder auf den Hänger zu laden und um ca. 11 Uhr trennten sich dann unsere Wege. Anne und Lothar fuhren zurück nach Aachen und Hanne und ich fuhren nach Ottenhöfen, um dort noch ein paar Tage Urlaub zu machen. Ihr merkt, das Abenteuer „ Paul Pietsch Classic „ hat mich mitgerissen und ich bedanke mich bei Anne und Lothar und ganz besonders bei Hanne für 4 unvergessliche Tage.

Von und mit Herz
Clemens